Aus der Zeitung der Erzdiözese Wien - "Der Sonntag"
Woher das Geld kommt, wohin es geht
Woher stammen die Einnahmen der Kirche?
85 % der Einnahmen der Erzdiözese Wien stammen aus den Kirchenbeiträgen - dem solidarischen Beitrag der Gläubigen.
7 % machen Einnahmen wie Erträge aus Vermietungen, Erbschaften, Zinsen und Pacht aus.
Der Rest der Einnahmen sind laufende Entschädigungsleistungen für Besitzungen, die der Kirche unter der NS-Zeit enteignet wurden.
Kirchliche Institutionen,
die Leistungen für den Staat erbringen - etwa Pflegeheime - werden zudem auch aus Mitteln der sozialen Wohlfahrtsträger mitfinanziert, wie jedes andere Heim auch. Auch wenn die Kindergärten der Erzdiözese Wien die Betreuungsplätze für die Eltern gratis zur Verfügung stellen, bekommen sie dafür Leistungen von der öffentlichen Hand.
Vermögen, das man nicht verkaufen kann
In der langen Geschichte ihres Bestehens hat die Erzdiözese Wien auch einiges an Grund- und Immobilienbesitz angehäuft. Der Großteil davon sind Kirchen - in fast jedem Ort und meist in bester Lage. Bauten, die man rasch zu Geld machen könnte, falls einmal die Kirchenbeiträge ausbleiben? Weit gefehlt, sagt Erich Ehn, Hausanwalt und Chef des Immobilienbereiches der Erzdiözese Wien: "Unsere Kirchen sind nicht realisierbare Vermögenswerte. Selbst wenn man sie schließen sollte, steht trotzdem alles unter Denkmalschutz. Eine Umnützung wäre nicht nur emotional ein großes Problem, auch ganz profan und technisch." Paradebeispiel Stephansdom: Der wäre zwar auf dem Papier Millionen wert, doch verkaufen lässt er sich nicht.
Denkmalschutz
Dafür muss sich die Kirche um die Erhaltung der Kirchen kümmern - und auch um die Bewahrung jedes anderen denkmalgeschützten Gebäudes. Ohne die Unterstützung durch Bund, Länder und private Spender wäre das nicht möglich. Allein in der Wiener Innenstadt verschlingen die Dauerbaustelle Stephansdom oder die Restaurierung der Votivkirche Unsummen. Eine gewaltige Baulast, die keine Pfarre oder Diözese allein aufbringen könnte. Zum Beginn der Renovierung der Votivkirche wurde das Gesamtvolumen auf rund 15 Millionen Euro geschätzt.